Lübbenau - die Stadt der Gurken

Ob Gurkenradweg, Gurkenkönigin, Gurkenmuseum oder Gurkenmarkt – in Lübbenau dreht sich alles um die Gurke, denn die Spreewaldstadt ist Geburtsstadt der sauren Gurken – der sogenannten Lübbenauer sauren Gurken – und der schmackhaften Spreewaldgurken überhaupt. Die Gurken gibt es in der Lausitz und im Spreewald nachweislich seit dem 8. Jh. (in slawischen Wallburgen wurden Gurkensamen gefunden). Vermutlich brachten die Sorben/Wenden das Saatgut aus ihrer Herkunftsregion – den Karpaten – mit.

Lübbenau liegt eingebettet im UNESCO Biosphärenreservat Spreewald und beeindruckt mit einer charmanten Altstadt und einem quirligen Hafenviertel für Kahnfahrten in den Spreewald.

Im Jahre 1315 wurde die Stadt erstmalig urkundlich erwähnt und feiert 2015 ihr 700-jähriges Bestehen. Die Spuren der mittelalterlichen Gründungszeit lassen sich im historischen Stadtkern wiederfinden. Das lebendige Hafenviertel von Lübbenau ist ein beliebter Ausgangspunkt für Kahnfahrten in den Spreewald.
Den ältesten Teil der Altstadt bildet der Schlossbezirk mit dem Schloss Lübbenau und dem im englischen Landschaftsstil angelegten Schlosspark.

Unweit vom Schloss befindet sich das quirlige Hafenviertel von Lübbenau mit dem Großen Spreewaldhafen. Er gehört zu den beliebtesten Ausgangspunkten für Kahnfahrten durch den Spreewald. In den Sommermonaten reihen sich die Holzkähne mit ihren liebevoll gedeckten Tischen wie Perlen aneinander. Kleine Cafés mit Wasserblick laden zu Kaffee und Kuchen ein und auf der berühmten Gurkenmeile von Lübbenau präsentieren die Gurkeneinleger der Stadt ihr Sortiment. 

 

Weitere Informationen:
luebbenau-spreewald.de

Ausgehtipps

Gurken

Im 16. Jh. siedelte Jacob von der Schulenburg, Standesherr von Lübbenau, holländische Tuchmacher im Stadtteil Reklin an. Sie stellten feines holländisches Tuch her, doch kaum jemand kaufte es, weil alle selber Leinen webten. So wären die Holländer fast verhungert und begannen mit der Konservierung von Lebensmitteln. Sie legten Gurken in Salz und Wasser ein. Das war die Geburtsstunde der Lübbenauer sauren Gurke oder auch Salzgurke genannt. Erst durch das Salz, das Wasser und den Gärprozess entsteht der typisch sauer salzige Geschmack. Der Reklin liegt heute im so genannten Gurkenviertel, in dem sich nach wie vor 5 Gurkeneinlegereien befinden.
Mit der Befestigung der Strasse von Berlin nach Cottbus 1844 und dem Ausbau des Eisenbahnnetzes Berlin-Görlitz 1866 blühte der Handel mit Gurken. In grossen Mengen wurden Gurken – auch anderes Gemüse und Kräuter – im Spreewald, vor allem in und um Lübbenau angebaut. Viele private Gurkeneinlegereien entstanden und nahezu auf allen Höfen in der Lübbenauer Altstadt wurden in der Gurkenzeit auch Gurken eingelegt. Über 20 grosse Gurkeneinlegereien entwickelten sich, von denen bis zur Gegenwart allein 5 im Gurkenviertel noch vorhanden sind. So eine Konzentration von gurkenverarbeitenden Betrieben gab und gibt es nur in Lübbenau.
Was die Gurken im Spreewald so besonders schmackhaft macht, sind die guten Böden und die Wasserqualität – diese tragen zur unverwechselbaren Würze der Einlegekräuter und Gurken bei.
Über die Jahrhunderte wurden die Rezepturen für die Gurken immer mehr verfeinert und mit unterschiedlichen Kräutern und Gewürzen abgestimmt, so dass heute eine reiche Vielfalt an schmackhaften Gurkensorten existiert.
Probieren und geniessen könnt ihr diese z.B. auf der Lübbenauer Gurkenmeile am Grossen Spreewaldhafen.

Schloss Lübbenau

1621 begründet eine bemerkenswerte Frau die Geschichte der Grafen zu Lynar in Lübbenau.
Es ist Gräfin Elisabeth, die durch ihr weitsichtiges Handeln den Grundstein für 400 Jahre Lynarsche Geschichte im Spreewald legt. Ihr Start im Spreewald ist alles andere als beneidenswert.
Mit erst siebenunddreißig Jahren ist sie früh verwitwet. Ihr Schwiegervater (der Festungsbaumeister Rochus) und ihr Vater, beide eng befreundet, hochangesehene Beamte und Berater des Kurfürsten, sind bereits verstorben. Die Nachkommenschaft der Lynars lastet auf ihrem vierjährigen Sohn Johann Siegmund. Das „Ambt und Städtchen“ Lübbenau nebst umliegenden Dörfern erwirbt sie aus einer Konkursmasse, verkauft dafür ihren Besitz in Franken und zieht von Spandau in den Spreewald.
Die Grausamkeiten des Dreissigjährigen Krieges haben Lübbenau nicht verschont. So folgen drei Jahrzehnte des Durchhaltens und Bangens. Eine Zeit, die Elisabeth als „blutweinende Zeiten“ beschreibt, „in denen man kaum das Allernötigste zum Leben hatte“. Auch ihr einziger Sohn wird in das Kriegsgeschehen hineingezogen. Er kommt schwer verwundet zurück. Trotz wiederholter Unwägbarkeiten, Plünderungen und Brandschatzungen gelingt es Elisabeth, das neue Besitztum allein durch die Kriegszeiten zu führen. Immerhin bleiben ihr noch einige Friedensjahre, bevor sie 1652 im Alter von siebzig Jahren stirbt.  
Dank ihres großen Weitblickes kann sie das Erbe in die Hände ihres Sohnes und damit an die nachfolgenden Generationen übergeben. Diese schreiben ihre Geschichte bis heute in Lübbenau fort, 2021 im 400. Jahr.

Weitere Informationen:
schloss-luebbenau.de

Brauhaus Babben

Mitten im schönen Altstadtkern von Lübbenau in der Brauhausgasse finden sie unsere Traditionsbrauerei. In ruhiger und gemütlicher Atmosphäre können Sie bei uns während Ihres Spreewaldbesuches einkehren und unser Lübbenauer Bier nicht nur verkosten, sondern sogar zuschauen wie das naturbelassene Bier getreu dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wird.

Weitere Informationen:
babben-bier.de

Museumskaufhaus trifft Spreewaldbahn

Das Torhaus am Topfmarkt ist eines der markantesten Gebäude in Lübbenau. Schon Theodor Fontane fuhr bei seinem Spreewaldbesuch 1859 auf diesem Torweg in die Stadt ein. Das Torhaus war in früherer Zeit Rathaus, königliches Amtsgericht, Gefängnis und Polizeistation, bevor es zum Spreewald-Museum wurde.
Heute nehmen Sie spannende Ausstellungen mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit einer typischen Spreewaldstadt.
Shoppen wie vor 100 Jahren
Besuchen Sie unser Museumskaufhaus und entdecken alte Laden- und Werkstatteinrichtungen einer Stadt im Spreewald wie vor 100 Jahren. Alles was ein Städter benötigte ist unserem Gemischt- und Kolonialwarenladen, beim Fleischer und der Bäckerei zu finden. Eine originale Kürschnerwerkstatt, eine Schuhmacherei und die Leineweberei erzählen Geschichten vom traditionellen Handwerk der Region. Im Konfektionsladen können Sie Spreewälder Trachten und Blaudruck bestaunen und in unserer Kneipe Vereine und Persönlichkeiten kennenlernen.
Faszination Spreewaldbahn
Unser Museumskaufhaus hat auch einen Bahnanschluss. Erleben Sie Technik- und Kulturgeschichte mit der Dampflok 99 57 03 und dem kombinierten Personen- und Packwagen der berühmten Spreewaldbahn. Übereinander sind Bahn und Wagen im Neubau des Museums ausgestellt. Entdecken Sie spannende Perspektiven, wenn Sie über eine Dampflok laufen und in den Wagon schauen können. Probieren Sie selbst aus, wie es sich vor 100 Jahren in der „Holzklasse“ sass oder erobern Sie den Lokführerstand.

Weitere Informationen:
Spreewaldmuseum